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Wochensprüche

„Ich fühle wie verzaubert“

Der Spruch des Seelenkalenders für die fünfzehnte Woche im Jahr 2024/ 2025 (21. – 27. Juli 2024) mit Gegenspruch und Spiegelsprüchen

O. FÜNFZEHNTE WOCHE (14. JULI – 20. JULI [1912]).

15.
Ich fühle wie verzaubert
Im Weltenschein des Geistes Weben
Es hat in Sinnesdumpfheit
Gehüllt mein Eigenwesen
Zu schenken mir die Kraft
Die ohnmächtig sich selbst zu geben
Mein Ich in seinen Schranken ist.

In der Handschrift Rudolf Steiners trug der Spruch den Buchstaben O; in der Ausgabe 1925 war dem Spruch der Buchstabe P beigegeben.

M‘. WEIHE-NACHT-STIMMUNG. [1912]

38.
Ich fühle wie entzaubert
Das Geisteskind im Seelenschoß
Es hat in Herzenshelligkeit
Gezeugt das heil´ge Weltenwort
Der Hoffnung Himmelsfrucht
Die jubelnd wächst in Weltenfernen
Aus meines Wesens Gottesgrund.

Spiegelspruch zu Spruch 15

JOHANNES=STIMMUNG. (24. JUNI [1912])

12.
Der Welten Schönheitsglanz
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden;
Mich selber zu verlassen
Vertrauend nur mich suchend
In Weltenlicht und Weltenwärme.

Spiegelspruch zu Spruch 41

In der Handschrift Rudolf Steiners trug der Spruch keinen Buchstaben; in der Ausgabe 1925 war dem Spruch der Buchstabe M beigegeben.

P‘. EINUNDVIERZIGSTE WOCHE (12. JANUAR – 18. JANUAR [1913])

41.
Der Seele Schaffensmacht
Sie strebet aus dem Herzensgrunde
Im Menschenleben Götterkräfte
Zu rechtem Wirken zu entflammen
Sich selber zu gestalten
In Menschenliebe und im Menschenwerke.

Gegenspruch zu Spruch 15


  • Die Sprüche wurden in Bezug auf Satzzeichen und Rechtschreibung so wiedergegeben, wie sie von Rudolf Steiner in der Handschrift 1912/13 niedergeschrieben wurden. (Zum Aufbau und zu den Überschriften im Seelenkalender siehe diesen und zur Zeichensetzung diesen Beitrag.)
  • Die Überschriften von Spruch 12 „Johannes=Stimmung (24. Juni)“ (in der Handschrift wurden die Worte Johannes-Stimmung fett geschrieben und einfach unterstrichen, auch dort steht der doppelte Bindestrich) und Spruch 38 „Weihe-Nacht-Stimmung“ (ebenfalls in der Handschrift fett geschrieben und einfach unterstrichen) finden sich auch in der Handschrift Rudolf Steiners für den Kalender 1912/13 (zu den Überschriften im allgemeinen siehe hier).

Das Youtube-Video Dieter Hornemanns zum fünfzehnten Wochenspruch finden Sie, wenn Sie diesem Link folgen:

https://youtu.be/veGNxOzEL6U

(Aus Datenschutzgründen verzichte ich auf die direkte Einbettung von Youtube-Videos auf dieser Internetseite. Wenn Sie auf den Link klicken, werden Sie auf die Youtube-Seite weitergeleitet.)

2 Antworten auf „„Ich fühle wie verzaubert““

Guten Tag –

Eine Frage zum Wochenspruch 15:

Wenn man sich das Faksimile der Handschrift genau ansieht, erkennt man im zweiten Vers ein „das“ (kein „des“); zudem ist der angefügte Zusatz „weben“ eindeutig klein geschrieben, ist also kein Substantiv, also nicht gesondert als „Weben“ zu lesen, sondern unmittelbar an das „Geistes“ angefügt – also als die zusammengesetzte Wortverbindung „Geistesweben“.

Muss der zweite Vers deshalb nicht lauten
„Im Weltenschein das Geistesweben“ ?

Freundliche Grüße und Dank für diese wunderbare Arbeit hier.

Christoph Köhler, Karlsruhe

Vielen Dank für Ihre Anmerkung, ich stimme Ihnen zu. Auch in der Seelenkalender-Ausgabe „Nahrung für die Seele, Die Wochensprüche des Seelenkalenders“, 2. Auflage, Bad-Liebenzell 2020, lautet der Vers, wie von Ihnen vorgeschlagen.

Anders verhält es sich in der Seelenkalender-Ausgabe Dornach/ Schweiz 1994. Dort heißt es ebenfalls: „des Geistes Weben“. Zur Begründung wird dort im Nachwort „Zur Ausgabe 1972“ ausgeführt, Rudolf Steiner habe diese Fassung selbst in der Form abgeändert, wie sie in dieser Auflage gedruckt sei. Weitere Angaben finden sich dort nicht. Es wäre interessant, zu erfahren, ob es sich bei der Aussage um eine Tatsachenbeschreibung oder eine Schlussfolgerung aus anderen Tatsachen handelt. Das Nachwort ist gezeichnet mit den Initialien „E.Fr.“ Ich beabsichtige, bei Gelegenheit beim Rudolf Steiner Verlag nachzufragen, ob sich rekonstruieren lässt, worauf diese und weitere gleichlautende Anmerkungen beruhen.

Vor diesem Hintergrund lasse ich den Spruch zunächst unverändert, behalte das Thema aber im Auge und werde die Anmerkungen demnächst ergänzen.

Freundliche Grüße nach Karlsruhe!

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