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Wochensprüche

„Wenn aus den Seelentiefen“

Der Spruch des Seelenkalenders für die zweiundfünfzigste Woche
Besonderheit in dieser Woche: Da mit dem ersten Spruch des Seelenkalenders am Ostersonntag begonnen wird, führt das bewegliche Osterfest in diesem Jahr dazu, dass der Spruch des Seelenkalenders für die einundfünfzigste Woche und der Spruch für die zweiundfünfzigste Woche mit ihren jeweiligen Gegen- und Spiegelsprüchen in der letzten Woche vor Ostern vom 24. – 30. März 2024 gemeinsam veröffentlicht werden

Z‘. ZWEIUNDFÜNFZIGSTE WOCHE (30. MÄRZ [2013]).

52.
Wenn aus den Seelentiefen
Der Geist sich wendet zu dem Weltensein
Und Schönheit quillt aus Raumesweiten
Dann ziehet aus Himmelsfernen
Des Lebens Kraft in Menschenleiber
Und einet, machtvoll wirkend
Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

FRÜHLING.
A. OSTERSTIMMUNG (7. – 13. APRIL [1912]).

1.
Wenn aus den Weltenweiten
Die Sonne spricht zum Menschensinn
Und Freude aus den Seelentiefen
Dem Licht sich eint im Schauen
Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle
Gedanken in die Raumesfernen
Und binden dumpf
Des Menschen Wesen an des Geistes Sein.

Spiegelspruch zu Spruch 52

A‘. Siebenundzwanzigste Woche (6. Oct. – 12. Oct. [1912])

27.
In meines Wesens Tiefen dringen
Erregt ein ahnungsvolles Sehnen
Das ich mich selbstbetrachtend finde
Als Sommersonnengabe die als Keim
In Herbstesstimmung wärmend lebt
Als meiner Seele Kräftetrieb.

Spiegelspruch zu Spruch 26

Z. Micha[e]li-Stimmung.

26.
Natur, dein mütterliches Sein
Ich trage es in meinem Willenswesen
Und meines Willens Feuermacht
Sie stählet meines Geistes Triebe
Dass sie gebären Selbstgefühl,
Zu tragen mich in mir.

Gegenspruch zu Spruch 52


Anmerkungen:

  • Die Sprüche wurden hier so wiedergegeben, wie sie in der Handschrift 1912/13 niedergeschrieben sind. Das Komma in der sechsten Zeile von Spruch 52 sowie die Kommata in der ersten und am Ende der fünften Zeile von Spruch 26 finden sich auch in der Handschrift 1912/13. Ansonsten weisen die hier zitierten Sprüche in der Handschrift lediglich einen Punkt am Ende der letzten Zeile auf. (Zur Zeichensetzung im Seelenkalender siehe diesen Beitrag.)
  • Zwar trägt sowohl in der Ausgabe des Seelenkalenders Dornach/Schweiz 1984 als auch in der von Michael Debus herausgegebenen Ausgabe (2. Auflage, Dornach/Schweiz 2000) (Nachweis beider Ausgaben und auch der Handschrift 1912/13 siehe hier unter „Textausgaben des Anthroposophischen Seelenkalenders“) Spruch 27 die Überschrift „HERBST“. Diese Überschrift ist in der Handschrift 1912/13 aber nicht vorhanden.
  • Die Überschriften „Michaeli-Stimmung“ (Spruch 26) und „Osterstimmung“ (Spruch 1) sind in der Handschrift einfach unterstrichen, die Überschrift „Frühling“ über Spruch 1 doppelt. (Zu einer Besonderheit der Überschrift über Spruch 26 siehe die Anmerkung weiter unten. Zu den Überschriften im Allgemeinen siehe diesen Beitrag.)
  • In der Handschrift lautet die Überschrift von Spruch 26 „Michali-Stimmung“. Diese Überschrift wird in den Textausgaben ausnahmslos offenbar als Rechtschreibfehler interpretiert und stillschweigend zu „Michaeli-Stimmung“ korrigiert. Es soll hier nur darauf hingewiesen werden, dass Kaspar Appenzeller (Der anthroposophische Seelenkalender im Lichte der Menschheitsentwicklung, Basel 1999) eine mögliche Begründung für die Namenswahl „Michali“ angibt:

Rudolf Steiner schrieb im Manuskript des Seelenkalenders über Spruch 26: Michali-Stimmung. Das könnte ein Hinweis darauf sein, daß unser jetziger Zeitgeist, Michael, nicht mehr der Hierarchie der Erzengel oder Archangeloi angehört, sondern aufgerückt ist in die Hierarchie der Archai, der Urbeginne. In diesem Fall hätte es Rudolf Steiner zugelassen, daß ein Schreibfehler angenommen worden ist. Der Name des Michael sollte damit nicht geändert werden. Dem Spruch des Zeitgeistes steht die Venus bei, über ihm steht das Z. Dieser Spruch umfaßt das ganze alte Alphabet und gebiert das neue.

Kaspar Appenzeller, Der anthroposophische Seelenkalender im Lichte der Menschheitsentwicklung, Basel 1999, Seite 380
  • In der Handschrift 1912/13 hieß es in der vierten Zeile von Spruch 26:

Sie stählet meine Geistestriebe

Laut Nachwort „Zur Ausgabe 1972“ in der Ausgabe des Anthroposophischen Seelenkalenders (Dornach/Schweiz 1994) hat Rudolf Steiner diese Formulierung selbst zu

Sie stählet meines Geistes Triebe

abgeändert.


Das Youtube-Video Dieter Hornemanns zum zweiundfünfzigsten Wochenspruch finden Sie, wenn Sie diesem Link folgen:

https://youtu.be/RbRlI8PK-7U

(Aus Datenschutzgründen verzichte ich auf die direkte Einbettung von Youtube-Videos auf dieser Internetseite. Wenn Sie auf den Link klicken, werden Sie auf die Youtube-Seite weitergeleitet.)

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